Willkommen auf Bierherr.de
Hier entsteht eine Internet-Präsenz zur
Ahnenforschung der Familie Bierherr/Bircher.
Nagytevel/Ungarn
Hamburg/Deutschland
Kontakt: webmaster@bierherr.de
Weiterführung
der Ahnenforschung
des Josef Bierherr (+ 10. Mai 2001)
zum Thema
Ungarisch-deutsche Geschichte und Zeittafel für
Wiederbesiedlung, Flucht und Vertreibung aus Nagytevel
sowie Neubeginn in Deutschland
Wechselbeziehung von Heimatchronik und Weltgeschichte
...vorläufiger
Chronik...
1526 |
Das ungarische
Heer wird bei Mohács vernichtend geschlagen. Beginn der 150 Jahre währenden
türkischen Besatzung |
1683-99 |
Vertreibung der
Türken. |
26.1.1699 |
Frieden von
Karlowitz. Hier schlug Prinz Eugen die große Schlacht, infolge derer die
Türken 1699 gezwungen wurden, ihre Heere vom Gebiet
Ungarns - ausgenommen das Temeser Banat - zurückzuziehen. |
1699 |
Wenige Wochen
nach dem Frieden von Karlowitz fassen Abt Heinrich Viktorin Kahlert vom
schlesischen Kloster Heinrichau (bei Breslau) und sein Konvent den
Entschluß, die überschüssigen Einkünfte seines Klosters zur
Wiedererwerbung irgendwelcher Güter des Zisterzienser-Ordens in Ungarn zu
verwenden. |
15.12.1699 |
Abt Sigismund
Braun vom österreichischen Kloster Lilienfeld verkauft für 31.000 Gulden
das Kloster Zirc mit 11 dazugehörenden Stiftsdörfern an das schlesische
Kloster Heinrichau. Von diesen
Stiftsdörfern waren damals nur Olaszfalu, Sóly und Polány besiedelt.
Zirc selbst, sowie Nagytevel, Koppány, Berénd und die übrigen Orte
waren öde und verlassene Dörfer. |
1.3.1701 |
Abt Kahlert
verabschiedet im Kloster Heinrichau feierlich die beiden Patres Abraham
Wabrzig und Wilhelm Sebastian, die in Begleitung von einigen
schlesischen Familien nach Ungarn aufbrechen, um dort Zirc neu zu
besiedeln. |
25.3.1701 |
treffen sie in Pápa
ein und übernehmen von den Lilienfelder Patres die einstweilige
Zisterzienser-Residenz. Die Besiedlung von Zirc beginnt. |
28.7.1701 |
Pater Abraham
Wabrzig, stirbt am „ungarischen Fieber“ und wird einen Tag später in
der Krypta der Pauliner-Patres in Pápa feierlich beigesetzt. |
2.10.1701 |
Pater Petrus
Hoffmann kommt als neuer Administrator aus Heinrichau. |
1702 |
berufen die
beiden Zisterzienser weitere Kolonisten aus Schlesien und Niederösterreich,
die sie in Zirc und Olaszfalu ansiedeln. |
1703-11 |
Unabhängigkeitskampf
gegen die Habsburger unter Führung des Fürsten Ferenc II. Rakóczi.
Dieser Krieg wirft die Aufbauarbeit der Zisterzienser wieder stark zurück. |
1704 |
Die ersten 13 Häuser
in Zirc werden durch die Kuruzzen eingeäschert, die Siedler in alle Winde
vertrieben. |
1708 |
Bei der
Eroberung von Pápa brennt auch die Residenz der Zisterzienser ab. Der
Zircer Administrator kehrt vorerst nach Heinrichau zurück. |
1709 |
Pápa wird auf
Befehl des kaiserlichen Generals Heister verbrannt. |
23.3.1710 |
Zum Neuaufbau
der Zircer Besitzungen schickt der HeinricherAbt Tobias Ackermann den
Pater Hoffmann wieder nach Ungarn zurück. |
1.5.1711 |
Friede von Szatmár
- Waffenstillstand zwischen König Joseph I. und Rákóczis Feldherrn
Alexander von Károly. Für Heinrichau kann die
Aufbauarbeit in Ungarn wieder aufgenommen werden |
1711 |
Als Nachfolger für
den nach Heinrichau zurückberufenen Pater Hoffmann schickt Abt Ackermann
als neuen Zircer Administratorden Pater Heinrich Schneider und mit ihm den
Pater Masnuetus Schötzl.
Inzwischen herrschte in Ungarn die Pest. Beide durften Pápa betreten,
aber die Stiftsgüter und Dörfer vorerst nicht besuchen. |
1715 |
Laut der „Historia
damus“ von Zirc waren Koppany, Nagytevel und Zirc noch wüste und
unbewohnte Orte. (?) |
1715 |
wurde Pater
Heinrich Schneider zur Berichterstattung in das schlesische Mutterkloster
Heinrichau berufen. Er blieb drei Monate dort und nahm bei der Rückkehr
den Pater Gregor Regnard als Gefährten mit. |
1715-1725 |
war Pater Gregor
Regnard (vom schlesischen Kloster Heinrichau) Administrator von Zirc. Er
berief neue Ansiedler aus Schlesien und Niederösterreich,
für welche 28 Häuser gebaut wurden. Auch das Dorf Tevel hat Regnard neu
begründet.(?) |
1717 |
wurden in
Nagytevel die ersten Kirchenbücher angelegt, die erste Angabe stammt aber
aus dem Jahre 1715 |
1718 |
Laut der
Zisterzienser-Handschrift „Spez. Enum.“ werden in diesem Jahr Zirc und
Koppány besiedelt. Das neue Dorf in Zirc besteht aus 13 größeren und 15
kleineren Anwesen. |
27.4.1719 |
Kontrakt der
Zircer Administration (Pater Heinrich und Pater Georg) mit den neuen
Einwohnern von Nagy Tewely, welche sich 1718 angesiedelt haben. Dies waren
23 Ganz-Sessionalisten und 27 Kleinhäusler. |
1719 |
wurden die Äcker
und Wiesen von Zirc neu aufgeteilt für die neuen Siedler, wobei sich die
Grundherrschaft die besten Wiesen reservierte. |
1720 |
Im
Herrschaftshaus in Nagytevel wird eine Kapelle eingerichtet, 1725 die in Türkenzeit
zerstörte Kirche (wieder) hergestellt. |
1723 |
errichten die
Zisterzienser in Zirc eine neue Residenz (Ordenshaus), aus Sicherheitsgründen
mitten im Dorf. |
1723 |
Eine Liste der
Untertanen, die Pater Regnard in diesem Jahr aufstellen ließ, nennt
bereits 7 neubesiedelte Stiftsdörfer im Bakony, nämlich Zirc, Olaszfálu,
Sóly, Pólany, Koppány, Bérend und Tevel. Die Zahl der Untertanen
betrug damals 260 Familien, fast das Zehnfache der Zahl, die das Kloster
Heinrichau 1701 übernommen hatte. |
1723 |
Seit diesem Jahr
finden in Zirc (und den Stiftsdörfern) regelmäßige „Visitationen“
der Äbte von Heinrichau statt. |
1723 |
Ungarischer
Reichstag, der die berühmte „Pragmatische Sanktion“ zum Gesetz erhob.
Außerdem Erlaß des Gesetzesartikels 103, durch den die ungarischen Stände
den Herrscher ersuchten, aus seinen österreichischen Erblanden und aus
dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation Ansiedler nach Ungarn zu
bringen. |
8.11.1725 |
Pater Gregor
Regnard, der bisherige Administrator von Zirc, wird zum neuen Abt von
Heinrichau in Schlesien gewählt. |
1726 |
Abt Gregor
Regnard erbaut in Nagytevel die Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit. |
9.7.1726 |
Die
Zisterzienser-Residenz wird von Pápa nach Zirc verlegt. |
1736 |
Die
Zisterzienser ziehen weitere deutsche Siedler nach Berénd, Pólany und
Olaszfálu. |
1740-42 |
Erster
schlesischer Krieg - der erste von drei Kriegen zwischen Österreich und
Preußen um den Besitz Schlesiens.Frieden von Breslau: Preußen erhält
Schlesien und die Gft. Glatz. |
1744/45 |
Zweiter
schlesischer Krieg - Bestätigung des neuen preußischen Besitzstandes. |
1756-63 |
Dritter
schlesischer Krieg, sog. „Siebenjähriger Krieg“. |
30.10.1810 |
Aufhebung
(Verstaatlichung) des schlesischen Mutterklosters in Heinrichau durch den
preußischen König Wilhelm III. |
1860-1870 |
Ortsverzeichnis
von Friedrich Pesty (Handschriften-Archiv Budapest).In den
Sechsziger-Jahren wurden an den Vorstand sämtlicher ungarischer
Ortschaften Fragebogen hinausgeschickt, die der Gemeindevorstand ausfüllen
mußte. Unter anderem war auch diese Frage gestellt: Was weiß man von der
Ortsgeschichte und Ansiedlung aufgrund von Originalurkunden oder
Berichten? Die in dem Archiv der Gemeinde auffindbaren Dokumente, die auf
die Geschichte der Gemeind bezügliche wichtige Angaben enthielten, mußte
man beilegen. |
1867 |
Österreichisch-ungarischer
Ausgleich: Doppelmonarchie |
1914 -18 |
Erster
Weltkrieg. Ungarn an der Seite Deutschlands. |
1918/19 |
Die
Doppelmonarchie zerfällt. Ungarn wird selbständig. |
1919-44 |
Reichsverweser
Miklós Horthy richtet einen parlamentarisch-bürgerlichen Staat mit
diktatorischen Elementen ein. |
1920 |
Im
Friedensvertrag von Trianon zwischen Ungarn und den Alliierten wurde
Ungarn von Österreich getrennt und und mußte große
Gebietsverluste hinnehmen. |
30.1.1933 |
Hitlers
Machtergreifung |
11/1938 |
Die ungarische
Regierung genehmigt die Gründung des Volksbundes der Ungarndeutschen |
1.9.1939 |
Ausbruch des II.
Weltkrieges |
8/1940 |
Durch den
Zweiten Wiener Schiedspruch nimmt die ungarische Regierung das deutsche
Volksgruppenabkommen an. |
1941
|
Volkszählung in
Ungarn, Basis der späteren Aussiedlung. |
1941-44 |
Ungarn an der
Seite Hitler-Deutschlands |
1943/44?? |
Flucht einiger
Nagyteveler nach Bamberg. |
? 10.1944 |
Horthy muß
abdanken, Szálasi kommt an die Macht. |
19.3.1944 |
Deutsche
Besetzung Ungarns, Marionetten-Regierung Szótay. |
3 / 1944 |
Auf Druck der
deutschen Besetzung Ungarns verbietet die ungarische Regierung unter
Szotay die "Treuebewegung" |
9.12.1944 |
Sowjetische
Truppen erreichen die Donau nördlich von Budapest und dringen in
Ungarn ein. |
22.12.1944 |
Bildung der
Provisorischen Nationalversammlung und Regierung im befreiten Debreczen. |
? 1 / 1945 ? |
Familie Waldmann
(flüchtet ? ) nach Nürnberg.x hier weg !!! Familie Josef
Felber (flüchtet ? ) nach Bamberg. „ „ „ |
11.2.1945
|
Budapest fällt
samt 138.000 deutschen Kriegsgefangenen in russische Hände, Ungarn ist
schon zu mehr als der Hälfte besetzt. |
6.3.1945 |
Letzte deutsche
Offensive überhaupt in Ungarn nördlich des Plattensees. Ziel: Rettung
der Erdölfelder von Nagy Kanisza. |
25.3.1945 |
Die Russen
marschieren am Palmsonntag in Nagytevel ein. (? ?) (In Ganna dito). |
4.4.1945 |
Die Rote Armee
gibt die endgültige Befreiung Ungarns bekannt. In 14 Tagen eroberten die
ukrainische 3. und 4. Armee ganz Westungarn, die Schüttinsel, die südliche
Slowakei und das österreichische Burgenland. |
4 / 1945 |
Der Führer des
Volksbundes, Franz Basch, wird vom ungarischen Volksgericht als
Kriegsverbrecher zum Tode verurteilt und hingerichtet. |
20.4.1945 |
Hitler feiert
seinen 56. Geburtstag |
2.5.1945 |
Am 2. Mai um
15.00 Uhr fällt Berlin, Hitler begeht Selbstmord in der Berliner
Reichskanzlei. |
8.5.1945 |
Bedingungslose
Kapitulation Deutschlands und Ende des II.
Weltkrieges |
5.6.1945 |
Die Alliierten
unterzeichnen die "Berliner Deklaration", die Dokumente zur Übernahme
der obersten Gewalt in Deutschland durch die Alliierten mit der
Einrichtung eines Kontrollrats als oberstes Regierungsorgan und von 4
Besatzungszonen. |
30.6.1945 |
1. Sitzung des
Alliierten Kontrollrates. |
1.7.1945 |
Ungarische
Regierungsverordnung über die Erweiterung des Wirkungsbereiches des
Volksfürsorgeamtes und die Überprüfung der politischen Haltung der Bevölkerung
deutscher Nationalität in der Vergangenheit. Die daraufhin gegründeten
Überprüfungskommissionen untersuchten bis Mitte November 1945. |
3.8.1945 |
Im Potsdamer
Schloß Cecilienhof wird das "Potsdamer Abkommen" von den drei
Siegermächten UdSSR, USA und England unterzeichnet, in dem in Artikel
XIII auch die Aussiedlung der Ungarndeutschen beschlossen wurde. |
|
|
20.11.1945 |
Beschluß des
Allierten Kontrollrats zur Aussiedlung, auf den sich die ungarische
Regierungsverordnung vom 22.12.1945 beruft. |
30.11.1945 |
Der (für Ungarn
zuständige)Vorsitzende der Alliierten Kontrollkommission informiert den
ungarischen Ministerpräsidenten Tildy über den Beschluß des Alliierten
Kontrollrates in Deutschland vom 20.11.1945. Zugleich forderte er die
ungarische Regierung auf, innerhalb kürzester Zeit einen konkreten Plan für
die Aussiedlung der Deutschen zu erstellen. |
22.12.1945 29. ? |
Im § 1 der
ungarischen Regierungsverordnung 12 330 / 1945 ME vom 22.12.1945 wird die
Umsiedlung des ungarischen Deutschtums verordnet. |
1/1946
|
Im Januar 1946
beginnt die Aussiedlung der Ungarn-Deutschen in die amerikanische Zone
Deutschlands. Sie dauerte bis Juni, wurde im August ganz kurz
unterbrochen, dann aber das ganze Jahr hindurch fortgesetzt. Ihr folgte im
August 1947 erneut eine Aussiedlungswelle, diesmal in die sowjetische
Besatzungszone Deutschlands, hier kamen auch 1948 noch einige Transporte
an. |
5.6.1946 |
1.
Ausweisungsaktion in Nagytevel, Ziel US-Zone, ca. 950 Personen. |
20.1.1948
|
2.
Aussiedlungsaktion in Nagytevel, Ziel Sowjet-Zone. |
20.3.1948 |
Beendigung der
Arbeit des Alliierten Kontrollrats. |
20.8.1949 |
Neue Verfassung.
Ungarn wird Volksrepublik. Die im gleichen
Jahr verabschiedete Verfassung sichert allen in der Volksrepubnlik
Ungarn lebenden Nationalitäten .... |
25.3.1950 |
Ungarische
Regierungsanordnung, mit der die endgültige Einstellung der Aussiedlung
sowie die Wiederherstellung der staatsbürgerlichen Rechte der Bevölkerung
deutscher Nationalität erfolgt. |
7.9.1950
|
Das Kloster Zirc
wird auf staatliche Anordnung aufgehoben. Das Archiv des
Zisterzienklosters Zirc wird - in Kisten verpackt - an
einen unbekannten Ort gebracht. (Jahre später wird bekannt, dass sie ins
Komitatsarchiv von Veszprém verbracht wurden). Am Tage der Aufhebung zählt
die Kongreation von Zirc 187 Priester mit feierlicher Profos, 43
Professoren mit zeitlichen Gelübden und über 20 Novizen, insgesamt also
ca. 250 Personen. |
24.10.1950 |
Abtpräses
Vendel Endrédy übergibt das Kloster Zirc den staatlichen Behörden und
reist tagsdarauf mit seinem Sekretär nach Budapest. |
1950
|
Auswanderung
einiger Teveler Familien aus der Karlsruher Gegend nach Kanada und USA. |
23.10.- 4.11.1956 |
Aufstand gegen
das kommunistische Regime, niedergeschlagen von sowjetischen
Truppen. |
1957-89 |
Ungarn ist
Sozialistische Sowjetrepublik mit Einparteiensystem. |
23.10.89 |
Ausrufung der
Republik Ungarn |
2.5.1990 |
Konstituierende
Sitzung des ersten freigewählten Parlaments.(Regierung Antall ?) |
14.12.90 |
Berliner
Zeitung: „Ungarn gibt enteignete Kirchengüter zurück.“ Die
ungarische Regierung hat ein Gesetz über eine eingeschränkte Rückgabe
enteigneter Kirchengüter beschlossen. Danach sollen religiöse
Gemeinschaften in den nächsten zehn Jahren Immobilien zurückerhalten,
die ihnen während der fünfziger Jahre durch die kommunistische Staatsführung
weggenommen worden waren. Die Rückgabe soll sich auf Besitz erstrecken,
der vor der Enteignung zu pädagogischen, kulturellen und sozialen Zwecken
diente. Grundeigentum sei davon ausgeschlossen, hieß es weiter. |
15.12.90 |
Berliner
Zeitung: UdSSR will von Ungarn Entschädigung für Truppen“. Die UdSSR
fordert bis Ende dieses Jahres für den Rückzug ihrer Truppen aus Ungarn
eine Entschädigung von 600 bis 700 Millionen Rubel. |
5.6.1996 |
50. Jahrestag
der Vertreibung aus Deutschtewel / Nagytevel Feierliche
Gedenkveranstaltung in Nagytevel. |
vertrgb3.doc